Neuschnee [Rezension]

Neuschnee – Lucy Foley [Rezension]





★★★★☆
Rezensionsexemplar


Penguin Verlag
Originaltitel: The Hunting Party
Klappenbroschur, 432 Seiten
ISBN: 978-3-328-10492-6
€ 15,00 [D]


Zur Leseprobe geht es hier entlang. 


Inhalt

Eine Gruppe von Schul- und Collegefreunden und deren Partner finden sich alljährlich an Silvester zusammen, um gemeinsam in das neue Jahr hineinzufeiern und in den Erinnerungen vergangener Tage zu schwelgen.
Ein abgelegenes, modernes Cottage in der Wildnis der schottischen Highlands ist das neu auserkorene Winterdomizil. Entdeckungstouren durch die verschneite Landschaft, ein Dinner und ein Jagdabenteuer versprechen ein paar unvergessliche Tage. Unvergesslich wird dieser Trip tatsächlich, wenn auch anders als gedacht. Nachdem die Gruppe zugeschneit und so von der Außenwelt abgeschottet wird, kochen die Gemüter über und lang gehütete Geheimnisse decken ungeahnte Seiten auf. Das Gerücht von einem herumstreifenden Serienmörder geht herum – und kurz nach Neujahr, wird eine Leiche entdeckt.


Meine Meinung

Ein packender Psychothriller in den verschneiten Highlands, der allerlei private Geheimnisse bereithält und den Leser bis zum Schluss die langsam aber stetig aufkochende Stimmung mitverfolgen lässt. Wie stehen die Freunde zueinander? Welche Fixpunkte/Knotenpunkte/Schnittpuntke prägen ihre Beziehung zueinander? Wessen Leiche wurde gefunden? Gibt es einen Mörder und wenn ja, wer könnte ein Motiv gehabt haben?
Alle Fragen werden erst am Ende aufgelöst. Bis dahin kann der Leser im Agatha Christie-Stil selbst die potentiellen Verdächtigen kennenlernen und sich seine Meinung über die Situation bilden. Die wechselnden POVs geben Einblicke in die aktuelle Gemütsfassung von den Charakteren und wie sie über einander denken. Nicht selten ist die augenscheinliche Stimmung nämlich eins: aufgesetzt. Wichtige Anhaltspunkte finden sich in den Gedanken über längst vergangene Tage, die Wut, Trauer, Ängste, Sorgen, Wünsche und Begierden aufdecken und ein Geflecht über die ganze Gruppe ziehen, sie miteinander verbinden. Dabei scheinen sie sich manchmal kaum noch was zu sagen zu haben. Wirklich sympathisch ist keiner von ihnen. Mitfühlen kann man hin und wieder aber doch. Manche Umstände sind einfach tragisch, andere selbst verschuldet.

Die seltsam negative Stimmung, die stetig überspielt wird und das innergruppliche Drama zogen sich zwischenzeitlich etwas. Auch war es durch die Gruppendynamik schwer, einen sympathischen Ankerpunkt zu finden, um sich zu identifizieren. Doch ich habe den Thriller in kurzer Zeit verschlungen und den Auflösungen entgegengefiebert. Von mir gibt es zu „Neuschnee“ eine klare Leseempfehlung. Viele Vergleiche habe ich als sparodischer Krimileser nicht. Von mir gibt es 4/5 Sternen mit Potential nach oben.




Copyright © 2016-2017 · Zeilen-Magie · Impressum|Datenschutz