Rezension - Hardwired

Da ich den Roman "Hardwired" von Meredith Wild heute fertig gelesen habe, gibt es direkt eine Rezension dazu unter der gleichnamigen Rubrik oben. Ich habe die letzten Tage auch schon meine Rezension zu "Nur ein Tag" von Gayle Forman dort hochgeladen. "Veronika beschließt zu sterben" von Paulo Coelho und "Lady Midnight" von Cassandra Clare folgen demnächst. Ich möchte die bereits geschriebenen Versionen zuerst noch einmal überarbeiten.  Außerdem könnt ihr inzwischen auch schon in "Über Mich", "Zitate", meinen "SUB" und die "Lesemonate" durchschauen :)
            Nachdem ich Hardwire beendet habe, musste ich aus Neugierde schon einmal in das unveröffentlichte Mnauskript vom Hanser Verlag schauen, das auch in meiner Lovelybox drin war. Momentan habe ich ein guted Drittel durch. Es ist ganz schöner Email-Roman und erinnert mich an "Gut gegen Nordnwind" von Daniel Glattauer, allerdings hatte mir die Lektüre seines Buches um einiges mehr Spaß gemacht. Dieses Manuskript eines französischen Buchs, das diesen Sommer auch in Deutsch erscheinen wird, hat sehr intelligente und wortgewandte Protagonisten, allerdings sind die Emails recht lang oder erscheinen mir langatmig. Ich wünschte mir irgendwie, es würde alles etwas schnelller voranschreiten. Mal schauen, wohin sich diese anonyme elektronische Beziehung noch entwickelt. Aber hier erst einmal Hardwired:



Bewertung  ★★☆☆☆+

Infos                                


Hard wired - verführt
Meredith Wild
Roman
Taschenbuch
Egmont-Lyx Vrlag
Ins Deutsche übersetzt von Freya Gehrke
Preis € (D) 12,99


Inhalt                            

Kurz nach ihrem Studienabschluss fällt die angehende Start-Up Unternehmerin, Erica Hathaway, einem überaus attraktiven Mann in die Arme. Als die junge Businessfrau kurze Zeit später Investoren für ihr Internet-Portal Clozpin sucht, ist es genau dieser millionenschwere Unbekannte, der sie bloßstellt und eine Investition in ihr Projekt ablehnt. Blake Landon heißt der geheimnisvolle und verführerische Multimillionär, der Ericas zielstrebiges karrierebewusstes Leben auf den Kopf stellt und plötzlich persönliches Interesse an ihr zeigt. Selbst die Wut, die Erica nach der abgeschlagenen Investition empfindet, lässt ihren erotischen Phantasien keine Ruhe. Sie lässt sich schließlich auf eine emotionale und körperliche Bindung ein, die all das übersteigt, was sie bisher kannte und erfährt so auch immer mehr über Blakes Beweggründe und seine Vergangenheit.

Kritik                              

Hardwired - Der Auftakt einer vierbändigen Erotik-Reihe, die sehr starke Züge von 50 Shades of Grey aufweist.
Das Buch lässt sich sehr leicht und schnell durchlesen – kein Wunder bei der seichten Storyline und der vorhersehbaren Entwicklung. Ich würde annehmen, fast jeder kann solch eine Geschichte schreiben. Im Großen und Ganzen schmachtet die Protagonistin einen unwiderstehlichen und  kontrollsüchtigen Millionär an, männliche und weibliche (ebenso heiße) Konkurrenten treten auf, es werden teure Autos und Restaurants oder schicke Klamotten beschrieben und natürlich gibt es eine erotische Szene nach der anderen.
Die beiden Hauptcharaktere, Erica und Blake, lassen einen an Anna und Christan Grey denken, obwohl Erica um einiges gewitzter und selbstbewusster ist. Trotzdem ist sie ab dem ersten Aufeinandertreffen von ihrem Verlangen gefangen. Selbst obwohl sie Blake nicht die ganze Kontrolle geben will, tut sie es letztendlich doch – sei es nun willig oder widerwillig. Nicht selten werden Konflikte mit Sex verdrängt, verschoben oder gelöst. Die Standhaftigkeit und das Selbstbewusstsein, dass sie immer wieder angesprochen hat und welches sie sympathisch und willensstark wirken ließ, hat auf diese Art leider wieder etwas eingebüßt. Blake kann sehr liebevoll und aufmerksam sein; er ist aber ein fruchtbar eifersüchtiger Kontrollfreak, der alle Fäden in der Hand halten und Erika in seine Nähe lenken will. Auch wenn er nur das Beste für sie will und ihr an vielen Stellen (zum Glück) hilft oder sie schützt, war das an den jeweiligen Stellen etwas over the top.
Zum Ende hin hat die Story noch einige neue Geheimnisse aufgedeckt und neue Plotlines für die kommenden Bücher eröffnet, die sehr unerwartet kamen und das Buch sehr abrupt haben enden lassen.



Fazit                              

Alles in allem ist es eine ganz passable Story für Zwischendurch, wenn man keinen großen Anspruch auf sprachliche Qualitäten, ausgereifte Charaktere, komplexe Plots und fasziniere Weltkonstruktionen hat. Sie ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Das Lesen kann durchaus auch ganz spaßig sein. 
         Einigen Lesern gefällt diese Art von Geschichte bestimmt; zur Abwechslung schadet es vielleicht auch nicht so etwas einmal zu lesen, aber man sollte bloß nicht viel erwarten. Es ist recht klischeehaft und einfach gehalten und es gibt durchaus eine unzählige Menge von besseren Büchern und Autoren. Für 50 Shades of Grey Fans und dergleichen ein toller Schmöker und Zeitvertreib. Ich würde sagen im Vergleich zu anderen Erotikheftchen oder –romanen kann Hardwired auf jeden Fall oben mithalten, was auch den internationalen Erfolg erklären mag. Es ist und bleibt nun einmal ein Erotikroman, aber er überrascht nicht mit neuen Entwicklungen, sondern reicht sich sehr in bereits bekannte Muster ein.

Design                            

Nach der (relativ) schlechten inhaltlichen Kritik muss ich die deutsche Coverwahl noch einmal lobend hervorheben. Die Einbände sind glänzend in Bronze, Silber, Gold und Roségold gehalten. Sie sehen dadurch sehr edel und hochwertig aus, weisen aber gleichzeitig auch auf den erotischen Inhalt hin. Die Schrift (insbesondere HARD) ist groß über das Titelblatt verteilt, wobei zwei Buchstaben schwarze Federn abwerfen, was direkt an erotisches Spielzeug oder eine Federboa denken lässt. Der Titel an sich klingt auch sehr verführerisch, spielt gleichzeitig aber auch gewitzt auf das Hobby von Blake Landon an, der sich als ehemaliger Hacker rausstellt. Im Vergleich zu den anderen internationalen Covern machen die deutschen Ausgaben des Lyx Verlages optisch sehr viel her und passen perfekt zum Inhalt. 


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