[Rezension] Lügen Sie, Ich werde Ihnen glauben


 Hey ihr Lieben, 


heute gibt es schon wieder eine neue Rezension. Ich habe gestern Abend in der Pause des Fußballspieles mit Freude den Email-Roman fertig gelesen, der vor etwa einer Woche als unveröffentlichtes Manuskript in der Lovelybox enthalten gewesen ist. Meine ausführliche Meinung dazu findet ihr am Ende des Beitrags bzw. wie immer auch in der Rubrick "Rezensionen". Ich hätte den Roman vermutlich nie selbst gekauft (ich denke, er spricht primär auch eher eine andere Zielgruppe an), aber er war auf so ausdrucksstarke Art geschrieben, dass ich ihn nicht weglegen konnte. Die 3 Sterne sind fast zu wenig (deshalb das + am Ende), aber mehr konnte ich dann leider doch nicht geben, weil ich viele Bücher kenne, die mich stärker mitgerissen haben. Er verdient auf jeden Fall Beachtung. Deshalb schaut vielleicht doch einmal rein, wenn er ab 25. Juli in den deutschen Buchhandlungen aufgereiht ist :) ;)

Liebe Grüße und viel Spaß mit der Rezension [Werbung]



  
Bewertung ★★★☆☆+ 

Infos                                    

Lügen Sie, ich werde Ihnen glauben
Anne-Laure Bondoux und Jean-Claude Mourlevat
Roman 
Gebundene Ausgabe, 288 Seiten 
Deuticke Verlag  
Aus dem Französischen übersetzt von Ina Kronenberger


 

Inhalt                                  

Der französische Schriftsteller Pierre-Marie Sotto empfängt eines Tages einen an ihn adressierten Briefumschlag, den zu öffnen er sich weigert, da er darin Manuskripte oder Fanpost einer Leserin erwartet. Als er per Mail Kontakt mit der Absenderin aufnimmt, um den Kuvert zurückzusenden, entspinnt aus der zaghaften Reserviertheit sehr schnell ein charmanter Brief- bzw. Mailwechsel, der die unwillkommene Postsendung fast aus dem Gedächtnis verdrängt. Doch irgendwann holt auch der Umschlag die Handlung wieder ein und droht das freudige Miteinander der beiden Korrespondenten wieder aus dem Gleichgewicht zu werfen.



Kritik                                   
Pierre-Marie Sotto, 60, renommierter Schriftsteller, viermal verheiratet, Kopf einer riesigen Patchwork Familie, leidet an einer Schreibblockade, wohnt alleine mit seiner Katze in seinem großen Haus, seit Ehefrau Nr.4 verschwunden ist.
            Adeline Parmelan, „groß, brünett, dick“, wie sie sich beschreibt, humorvoll, wohnt  alleine in einer Einbahnstraße, seit ihre Mutter verstorben ist, berichtet mit Frohsinn von ihren Fettnäpfchen, Liebesanwärtern, von ihren heiteren und dunklen Augenblicken und entlockt als unbekannte Empfängerin Pierre-Marie so einige Details über sein eigenes Leben.

Ein romantischer Email-Roman mit überaus viel Charme und Witz, der auch einige Überraschungen offenhält und hin und wieder schmunzeln lässt. Besonders der intelligente, wortgewandte und schlagfertige elektronische Austausch zwischen den Charakteren regt den Lesefluss an und erwecken Neugierde auf das Handlungsgeschehen.
Der Roman ähnelt Daniels Glattauers Email-Roman „Gut gegen Nordwind“ und der Fortsetzung „Alle sieben Wellen“; durch den Geist der beiden Protagonisten und den späteren Wendungen bildet er aber eine eigene Note heraus, die ihn unvergleichbar und originell daneben ankommen lässt.

Fazit                                    

Ein schöner und durchaus gewitzter Roman auf hohem Niveau, wobei das Lesevergnügen bei einem „reiferem“ Publikum vermutlich noch stärker ausgeprägt ist. Doch selbst mich (25) – die höchstwahrscheinlich nicht nur Hauptzielgruppe gehört –  konnte der Roman nach einigen Anfangszweifeln für sich gewinnen. Die befürchtete Langatmigkeit blieb aus und ich gebe mit Freude 3 Sterne (+ Sternchen) für ein solides Buch mit literarischem Anspruch. Das große Potential für andere Altersklassen sehe ich in dem Werk stark vertreten: so kann es durchaus auch als ein 4-5 Sterne Buch wertgeschätzt werden.




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